Rohöl: Fragile Lage am internationalen Ölmarkt

Rohöl: Fragile Lage am internationalen Ölmarkt

Dienstag, 31. Juli 2018Lesezeit: 4 Minuten

Eine geopolitische Eskalation oder ein unerwarteter Produktionsausfall bleiben kurzfristig für die Preisentwicklung wichtige Risikofaktoren. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt hat die angespannte Angebotssituation auf dem Ölmarkt die Notierungen ansteigen lassen.

Rohöl: Fragile Lage am internationalen Ölmarkt

Öl-Analysten zufolge wird die Lage am Ölmarkt immer unberechenbarer. Politische und wirtschaftliche Faktoren beeinflussen das Geschehen in einer schon lange Zeit nicht mehr gekannten Intensität. So haben beispielsweise die internationalen Handelskonflikte und der Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran die Ölpreise in den letzten Wochen und Monaten stark beeinflusst. In einer aktuellen Studie von PVM Oil Associates heißt es, die Unsicherheiten, die die globale Nachfrage- und Angebotsbilanz auf dem Ölmarkt umgeben, wachsen täglich.

Hinzu kommt eine stark erhöhte Produktion, um der boomenden Nachfrage nachzukommen und Lieferausfälle in einigen Erzeugerländern auszugleichen. Beispiel Russland: Das Land hat Regierungsangaben zufolge seine Ölproduktion im Juni und in den ersten beiden Juliwochen deutlich gesteigert. Mitte Juli lag sie demnach bei über 11,2 Mio. Barrel pro Tag. Zum Vergleich: Im Mai hatte Russland noch weniger als 11 Mio. Barrel/Tag gefördert. Viele Förderländer produzieren offenbar an ihren Limits und verfügen kaum noch über freie Förderkapazitäten. „Das Risiko ist, dass es ein geopolitisches Ereignis gibt oder irgendeine Art von Versorgungszwischenfall und plötzlich ist die Produktion extrem knapp und es gibt ein Marktdefizit“, kommentierten die Experten von Columbia Threadneedle in einer aktuellen Markteinschätzung.

Die Folge eines weiteren Produktions- oder Lieferausfalls wären stark steigende Notierungen. Solch ein preisrelevanter Zwischenfall ereignete sich Ende vergangener Woche in der Meerenge von Bab el-Mandeb im Roten Meer. Nach einem Angriff der jemenitischen Huthi-Rebellen auf zwei Öltanker hatte Saudi-Arabien sämtliche Öltransporte vorübergehend gestoppt. Die beiden Tanker hatten jeweils mehr als zwei Millionen Barrel Rohöl geladen. Die Reaktion am Ölmarkt war absehbar: Brent-Öl stieg binnen kurzem um rund ein Prozent an.

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Gold: Preis krebst weiterhin nahe seines Jahrestiefs

Die Entwicklung des Goldpreises in diesem Jahr ist wenig erfreulich. Notierte das Edelmetall zu Jahresbeginn noch bei 1.318 Dollar je Feinunze, sind es aktuell rund 100 Dollar/Unze weniger. Der Preis stand in den vergangenen sieben Monaten aber auch schon bei 1.365 US-Dollar, was im Vergleich zum bisherigen Jahrestief von 1.215 US-Dollar einer negativen Performance von fast neun Prozent entspricht.

Zwei Faktoren schaden dem Goldpreis derzeit ganz besonders: Die Erwartung steigender US-Zinsen setzt den Preis des „zinslosen“ Goldes unter Druck (für die Notenbanksitzung in der laufenden Woche erwartet der Markt keine weitere Zinserhöhung, was Gold insofern eine Atempause verschaffen sollte). Und zweitens, einhergehend mit einem höheren Zinsniveau in den Vereinigten Staaten, bereitet auch die Stärke des US-Dollar dem Edelmetall keine Freude.

Weil für beide Entwicklungen mit hoher Wahrscheinlichkeit so schnell keine gravierenden Veränderungen zu erwarten sind, kommen auch wieder vermehrt Profi-Anleger auf den Geschmack und wetten auf weitere fallende Goldnotierungen, was den Preisdruck zusätzlich verstärkt. Nach Angaben der Handelskommission Commodity Futures Trading Commission (CFTC) haben die spekulativen Finanzinvestoren in der Woche zum 24. Juli ihre Netto-Short-Positionen bei Gold auf ein neues Rekordhoch von 36.400 Kontrakten ausgeweitet.

Auch das erhöhte Kaufinteresse der Chinesen kann dem Goldpreis derzeit nicht auf die Sprünge helfen. Die Volksrepublik hat im Juni laut Handelsdaten der Statistikbehörde Hongkong aus der ehemaligen britischen Kronkolonie netto 80,9 Tonnen importiert - rund 40 Prozent mehr als im Mai und der höchste Monatsbetrag seit März 2017.

Kupfer: Es droht neues Ungemach

Die Preise für Rohstoffe sind in den vergangenen Wochen gefallen wie ein Stein. Besonders hart hat es das Industriemetall Kupfer erwischt. Hier kam es im Zuge aufkommender Sorgen eines eskalierenden Handelskonflikts in den vergangenen zwei Monaten zu einem Preisrückgang im zweistelligen Bereich.

Primär ist der Rückgang auf zuletzt schwache Stimmungsindikatoren in den Volkswirtschaften der Schwellenländer sowie auf etwas schwächere chinesische Konjunkturdaten wegen des Handelskonflikts zurückzuführen. Chinas Wirtschaft ist im zweiten Quartal mit 6,7 Prozent langsamer gewachsen. Die wirtschaftliche Entwicklung liegt damit zwar weiter über der Vorgabe der Regierung in Peking in Höhe eines BIP-Anstiegs von 6,8 Prozent, dennoch mehren sich die Zeichen einer Abschwächung. Chinesische Unternehmen sind nach einer Umfrage des Finanzdienstes IHS Markit „vergleichsweise gedämpfter Stimmung“, wie es hieß. Die Sorgen über den Handelskrieg, steigende Preise für Rohstoffe, höhere Arbeitskosten, härteren Wettbewerb und strengere Umweltvorschriften drückten die Laune.

Dem globalen Kupfermarkt droht nach Informationen der Rohstoffanalysten der Commerzbank nun offenbar auch Ungemach in der weltgrößten Mine „Escondida“ in Chile. Dort habe die Gewerkschaft das letzte Tarifangebot des Minenbetreibers abgelehnt und zum Streik aufgerufen. Sollten die Arbeiter auch für einen Streik stimmen, gäbe es zunächst Schlichtungsgespräche, die von der Regierung geleitet würden. Zum Streik könnte es dann ab Mitte August kommen. Im letzten Jahr wurde in der Mine 44 Tage lang gestreikt, was zu großen Verwerfungen am Kupfermarkt geführt habe, erinnern die Experten.

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26.09.2023 05:30:22

 
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