Netflix bekommt zunehmend Konkurrenz

Netflix bekommt zunehmend Konkurrenz

Mittwoch, 23. August 2017Lesezeit: 2 Minuten

Disney beendet Partnerschaft mit Netflix, die Konkurrenz im Streamingmarkt nimmt zu.

Netflix ist mit 104 Millionen Abonnenten und einer Präsenz in fast allen Ländern der Welt der derzeit größte Streaminganbieter von Filmen und Serien. Das US-Amerikanische Unternehmen hatte für das Jahr 2016 einen Umsatz von USD 8,83 Milliarden und einen Gewinn in Höhe von USD 186,67 Millionen.

 

Disney kündigt Netflix-Partnerschaft

 

Anleger wurden vor 2 Wochen von der Nachricht überrascht, dass Disney seinen Exklusiv-Deal mit Netflix ab 2019 auflösen werde und einen eigenen Onlinevideoservice starten möchte. Dieser neue Service solle in 2019 beginnen und Filme von Disney und Pixar beinhalten. Wie genau der Marvel und Lucasfilm-Content eingebunden werden soll ist noch unklar - es ist möglich, dass dieser nach wie vor über externe Bezahlanbieter wie Netflix angeboten wird.

Die gekündigte Partnerschaft mit Disney könnte Netflix vielleicht aber auch gar nicht so hart treffen wie angenommen. Analysten von JP Morgan gehen davon aus, dass Filme nur ungefähr 25-30% der Zuschauerzeit pro Tag ausmachen. Außerdem habe der Streaming Anbieter dieses Jahr nur 5% seiner Cash-Ausgaben in eigenproduzierte Filme und Filmrechte investiert. Die insgesamten Ausgaben für Eigenproduktionen lägen jedoch bei 25% des Content-Budgets und stiegen stetig. Somit könnte Netflix in der Zukunft unabhängiger von Lizenzen der Drittanbieter werden. Die zukünftige Entwicklung bleibt jedoch abzuwarten.

 

Die Konkurrenz nimmt zu

 

Denn nicht nur Disney, sondern auch Unternehmen wie Amazon, Apple und HBO werden immer größere Konkurrenten. HBO, die Time-Warner-Tochter, gibt für Content in diesem Jahr USD 2 Milliarden aus, und Hauptkonkurrent Amazon schafft es mit seinem Streaming-Dienst Prime Video sogar auf Ausgaben in Höhe von USD 4,5 Milliarden. Die Konkurrenz will also auch Stücke von dem scheinbar wachsenden Streaming-Kuchen abhaben und scheint Netflix nicht einfach gewähren zu lassen.

Als Antwort auf die zunehmende Konkurrenz gab Netflix jüngst einige hochkarätige personelle Änderungen bekannt. Das Unternehmen konnte unter anderem Star-Autorin Shonda Rhimes von ihrem langjährigen Arbeitgeber, der Disney-Tochter ABC enteisen. Sie ist bekannt für Erfolgsserien wie „Grey's Anatomy" oder „Scandal" und könnte für neue kreative Serien- oder Filmideen sorgen. Des Weiteren engagierte der Konzern vor kurzem den ehemaligen Produktions-Vize-Chef von Universal Pictures Scott Stuber als Kopf der Filmsparte.

Auf kritische Meinungen die besagen, dass Netflix mit rund USD 6 Milliarden zu hohe Content-Ausgaben habe und Geld ausgebe, das der Konzern nicht besitze, entgegnete der CCO Ted Sarandos, dass Netflix mit Schulden in Höhe von USD 4,8 Milliarden eines der niedrigsten Schuldenniveaus der Branche habe.

Investoren waren von dem kommenden Ende der Disney-Partnerschaft nicht begeistert und schickten das Netflix Wertpapier nach Bekanntmachung knapp 3,80% ins Minus. Derzeit notiert die Aktie mit einem KGV von 203,47 und einer Marktkapitalisierung von USD 71,99 Milliarden um die USD 167,86 (Stand: 22.08.2017). 24 Bloomberg-Analysten setzen die Aktie auf BUY , 13 auf HOLD drei Analysten rate zu SELL. Sie setzen das durchschnittliche Kursziel mit USD 186,50 rund 11,10% über den jetzigen Preis.

Da der weitere Kursverlauf der Aktie von einer Vielzahl konzernpolitischen, branchenspezifischen & ökonomischen Faktoren abhängig ist, sollten Anleger das Risiko bei ihren Investmententscheidungen berücksichtigen. Entwicklungen können jederzeit anders verlaufen, als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können.

 

 

 

Wichtige Risiken:

Marktrisiko: Anleger sollten beachten, dass die Entwicklung des Aktienkurses des o.g. Unternehmens von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig ist, die bei der Bildung einer entsprechenden Marktmeinung berücksichtigt werden sollten. Der Aktienkurs kann sich immer auch anders entwickeln als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können. Zudem sind vergangene Wertentwicklungen und Analystenmeinungen kein Indikator für die Zukunft.

 

Emittenten- / Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko der Insolvenz, das heißt einer Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit des Emittenten (Vontobel Financial Products GmbH, Frankfurt am Main) ausgesetzt. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.

22.03.2023 23:19:29

 
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