Goldpreis läuft seitwärts

Goldpreis läuft seitwärts

Samstag, 30. Mai 2015Lesezeit: 2 Minuten

Der starke Dollar belastet den Goldpreis.

Mangels neuer Impulse bewegte sich der Goldpreis im Monatsverlauf seitwärts. Die physische Nachfrage schwächte sich ab, getrieben von geringeren Einfuhren aus Indien, dessen Bevölkerung aufgrund des schwachen Monsuns weniger verdiente. Die Konsumausgaben auf dem Subkontinent – auch jene für den Goldkauf – hängen stark von den Einkommen aus dem Agrarsektor ab. Auch an der New Yorker Terminbörse war Gold nicht gefragt. Einerseits belastete der starke US-Dollar die Kauflaune, andererseits reagierten die Goldhändler empfindlich auf Hinweise der US-Notenbank, zwar später aber mit hoher Wahrscheinlichkeit noch in diesem Jahr an der Zinsschraube drehen zu wollen. Das industriell im Vergleich zu Gold bedeutendere Silber sank im Monatsvergleich um 2 %. Die zwischenzeitlichen Gewinne bis über 17 USD/Unze konnte das Silber nicht verteidigen, weil schwache Wirtschaftsdaten aus China zu sehr auf dem Preis wogen. Dort stagniert die Wirtschaft; der für den Monat April gemeldete Einkaufsmanagerindex schaffte mit 50,1 % nur knapp den Sprung über die Marke von 50 %, deren Unterschreiten auf eine Schrumpfung der Wirtschaft hingedeutet hätte.

 

Der Palladiumpreis stieg im Monatsverlauf um 5 %. Trotz einer allgemeinen Abschwächung der Wirtschaftskraft Chinas verzeichnen die Zollhäfen der Volksrepublik seit Jahresbeginn vermehrte Palladiumeinfuhren, was neue Käufer auf der Long-Seite des Marktes anlocken konnte. Palladium ist ein wichtiges Metall, um Katalysatoren für saubere Benzin-Motoren herzustellen, die in den Großstädten Chinas aufgrund strengerer Abgasrichtlinien immer stärker nachgefragt werden. Platin sank hingegen um 1 %. Das latente Überangebot an Platin auf dem Weltmarkt lässt Käufer resigniert zurück: Anfängliche Gewinne im Platinmarkt, ebenfalls ausgelöst durch steigende Einfuhren Chinas, wurden wieder verkauft.

 

Der Preis für die amerikanische Ölsorte WTI stieg im Monatsverlauf um 25 %, Rohöl der Nordseesorte Brent verteuerte sich um ein Fünftel. Anzeichen einer Konjunkturerholung in Europa und die sich durchsetzende Erkenntnis, dass die Stilllegung der Hälfte der vor einem halben Jahr in Betrieb befindlichen Bohrtürme auf dem Festland der USA bald zu einer entsprechenden Reaktion des Angebotswachstums führen könnten, lösten eine Rally beim Öl aus. Schneller als erwartet eingetretene Rückgänge bei den Lagerbeständen lockten auch Käufer an den Markt für amerikanisches Erdgas. Obwohl selbiges noch um rund die Hälfte günstiger ist als Erdgas in Europa, hatten zu Beginn des Monats April noch viele spekulativ orientierte Anleger und Hedgefonds wegen des anhaltenden Booms bei Fracking-Bohrungen auf weiter steigende Lagerbestände und auf entsprechend weiter sinkende Preise gesetzt. Als die vom Energieministerium gemeldeten Daten dieses pessimistische Szenario nicht erhärteten, führten viele Leerverkäufer so genannte Eindeckungskäufe durch, was zu schnell steigenden Preisen in der ersten Maiwoche führte.

 

Kaffee verteuerte sich um 1 %. Die Erwartung einer guten Ernte in Brasilien und so gutes Wetter, dass die Schäden der letztjährigen Dürre schon fast vergessen sind, sorgten dafür, dass der Kaffeemarkt die zwischenzeitlich auf Monatsfrist aufgelaufenen Gewinne von +11 % nicht verteidigen konnte.

 

Eine höhere Nachfrage auf dem Weltmarkt hat den Zuckerpreis Ende April ausgehend von einem neuen Sechsjahrestief um 7,5 % nach oben schnellen lassen. Der Preis für Mais sank hingegen um 3,5 %. Die schnellere Aussaat in den USA und Hinweise auf einen guten Anwuchs der Pflanzen aufgrund guter Wetterbedingungen hat zu neuen Abgaben geführt. Der Weizenpreis sank im Monatsverlauf um 7,7 %. Der starke US-Dollar hat die Nachfrage nach US-Weizen im Ausland geschwächt. Sojabohnen bewegten sich man-gels Impulsen seitwärts.

 

Der Kupferpreis stieg um 6 %. Die chinesische Regierung gab bekannt, den Ausbau des nationalen Stromnetzes in diesem Jahr schneller vorantreiben zu wollen, was Analysten zufolge zu höheren Kupferimporten durch die Volksrepublik führen könnte.

 

Baumwolle verteuerte sich im Monatsverlauf um 5 %. Die brasilianische Ernte ist wetterbedingt nur von minderer Qualität und außerdem wurde in Australien in der laufenden Saison nur halb so viel produziert wie im vorigen Jahr, was zu einer entsprechend höheren Nachfrage nach qualitativ guter Baumwolle aus den USA geführt hat.

27.03.2023 13:24:58

 
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