Gold: Zulauf von allen Seiten

Gold: Zulauf von allen Seiten

Dienstag, 25. Juni 2019Lesezeit: 5 Minuten

Manchmal treffen Umstände und Entwicklungen aufeinander, die den richtigen Nährboden bilden. So ist es derzeit beim Gold. Das Edelmetall erhält von vielen Seiten Unterstützung, der Preis kletterte nun auf ein Mehrjahreshoch. Der Brent-Preis handelte am Dienstag weiterhin nicht weit entfernt von seinem zu Wochenbeginn erzielten knappen Monatshoch bei 65,80 Dollar je Barrel. Nach wie vor ist eine Entspannung der Iran-Krise nicht in Sicht. Palladium hat sich seit Monatsbeginn noch stärker verteuert als Gold. Mit aktuell knapp über 1.510 Dollar je Feinunze kostet es rund 85 Dollar mehr als Gold.

Gold: Zulauf von allen Seiten

Manchmal treffen Umstände und Entwicklungen aufeinander, die den richtigen Nährboden bilden. So ist es derzeit beim Gold. Das Edelmetall erhält von vielen Seiten Unterstützung, der Preis kletterte folglich auf ein Mehrjahreshoch. Am Dienstag dieser Woche stieg die Notiz in der Spitze bis auf 1.439 US-Dollar je Feinunze. Das ist der höchste Stand seit Mai 2013!

Von einer ‚Flucht der Anleger ins Gold‘ kann nicht unbedingt die Rede sein, denn sonst müssten Risikopapiere wie Aktien ebenfalls unter erhöhtem Druck stehen. Doch die jüngsten Rekorde an den Aktienbörsen, beispielsweise ein Allzeithoch für den S&P 500 und ein Jahreshoch für den DAX vergangene Woche sprechen eine andere Sprache.

Zwar sind viele Anleger beunruhigt, wie der Konflikt zwischen den USA und Iran sich entwickelt. Im Vordergrund steht für viele Investoren derzeit aber vielmehr die Aussicht auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed. Dies hilft sowohl Gold als auch Aktien. Im Falle des Edelmetalls liegt der Grund hierfür im Zinsnachteil. Im Gegensatz zu vielen anderen Anlagen wirft Gold keine Zinsen ab. Dieser Nachteil vermindert sich mit fallenden Zinsen jedoch, was den Goldpreis stützt. Fallende Zinsen können auch den Dollar unter Druck bringen, was wiederum das in Dollar gehandelte Gold außerhalb des Dollarraumes attraktiver macht.

Noch zu Jahresbeginn hatte kaum ein Analyst erwartet, dass der Goldpreis bis zur Mitte des Jahres in solchen Sphären über 1.400 Dollar/Unze wandelt. Jeffrey Currie von Goldman Sachs war insofern fast alleine auf weiter Flur. Der Analyst prognostizierte im Januar einen massiven Anstieg der Gold-Notiz in diesem Jahr. Gold werde nicht nur alle Verluste aus dem vergangenen Jahr aufholen, sondern bis auf 1.425 Dollar steigen, prognostizierte er. Damit der Goldpreis steige, müsse es Sorge in den Industrieländern und Wohlstand in den Schwellenländern geben, begründete der Rohstoff-Fachmann seinerzeit seine Prognose. Denn in den Industrieländern werde Gold zur Absicherung verwendet und in den aufstrebenden Ländern zur Schmuckproduktion. Im vergangenen Jahr habe es sowohl an der nötigen Sorge als auch am nötigen Wohlstand gefehlt. Mit den geopolitischen Risiken und dem Schub für die Schwellenländer aufgrund des günstigeren Dollars könnte sich dies nun ändern, so Currie im Januar.

5-Jahres-Chart Gold, Quelle: Bloomberg Finance L.P.

Rohöl: Iran-Spannungen treiben die Preise

Der Brent-Ölpreis handelte am Dienstag weiterhin nicht weit entfernt von seinem zu Wochenbeginn erzielten knappen Monatshoch bei 65,80 Dollar je Barrel. Brent-Öl und WTI verteuerten sich in der vergangenen Woche im Zuge der Iran-Spannungen. Dies entspricht den stärksten prozentualen Wochenzuwächsen seit Dezember 2016.

Die bedrohlichen Entwicklungen im Konflikt zwischen Iran und den USA bleiben am Ölmarkt ganz besonders im Fokus. Eine Lösung der Krise ist weiterhin nicht in Sicht. US-Präsident Donald Trump teilte vor dem Wochenende mit, dass er einen Militärschlag als Vergeltung für das Abschießen einer US-Drohne durch den Iran in letzter Minute gestoppt habe, weil er die zu befürchtende Anzahl der Todesopfer als unverhältnismäßig betrachtete. Am Wochenende betonte Trump in einem Fernsehinterview, dass er einen Krieg mit Iran nicht anstrebe und zu Verhandlungen ohne Vorbedingungen bereit sei.

Gleichzeitig verhängte die US-Regierung neue Sanktionen gegen Teheran. Diese betreffen den geistlichen Führer, Ayatollah Khamenei, und andere führende Vertreter des Regimes. „Trumps Wunsch nach Verhandlungen mit dem Iran über ein neues Atomabkommen ist dadurch in weite Ferne gerückt“, kommentierte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg die neuen Strafmaßnahmen. Der Iran hat in einer Reaktion auf die Sanktionen entsprechend bereits vom Ende der Diplomatie gesprochen. „Die Türen für eine diplomatische Lösung der Krise scheinen fürs Erste zugeschlagen“, betonte Weinberg. Der britische Außenminister Jeremy Hunt warnte, obwohl offensichtlich weder die Vereinigten Staaten noch der Iran eine militärische Auseinandersetzung wollten, müsse man aufpassen, dass beide Seiten nicht „zufällig" in einen Krieg stolperten.

Ölpreisstützend sind zudem Meldungen, dass das Bündnis OPEC+ das Förderabkommen auf dem Treffen am 1. und 2. Juli in Wien aller Voraussicht nach verlängern will. „Eine Verlängerung der OPEC+-Förderkürzungen bis zum Ende des Jahres scheint angesichts der jüngsten Preisaktionen sehr wahrscheinlich", kommentierte die US-Investmentbank Jefferies. Der Markt preise jedoch eine Verlängerung bereits ein. Der russische Energieminister Alexander Novak sagte am Montag, die internationale Zusammenarbeit bei der Ölförderpolitik habe zur Stabilisierung der Ölmärkte beigetragen und sei wichtiger denn je.

5-Jahres-Chart Rohöl, Quelle: Bloomberg Finance L.P.

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Palladium: Rally 2.0?

Der Palladiumpreis startete ab Mitte August 2018 bis in den späten März dieses Jahres eine beeindruckende Rally. In diesem Zeitraum verdoppelte sich der Wert nahezu (von USD 844,34 am 15. August 2018 auf USD 1.599,53 am 20. März 2019). Die Notiz legte in der Spitze bis auf 1.615 Dollar/Unze zu. Schnell hatte Palladium das Brudermetall Platin abgehängt. Doch das hohe Niveau lud zu Gewinnmitnahmen ein. Es folgte ab dem 21. März 2019 eine steile Abwärtsbewegung. Binnen weniger Handelstage ging es bis auf 1.344 US-Dollar herunter.

Bis Anfang Juni stellte sich ein schwankungsreicher Kursverlauf zwischen 1.300 bis 1.430 Dollar ein. Ausgehend von 1.330 Dollar/Unze arbeitet Palladium seit der zweiten Juni-Woche aber an einer Renaissance, die den Wert bisher bis auf 1.530 Dollar/Unze in der Spitze trieb. Wiederholt sich nun die Rally, nur in einer steileren Version hin zu einem neuen Allzeithoch?

Fundamental herrscht auf dem Markt nach wie vor ein Angebotsdefizit. Dies spricht zwar für steigende Notierungen, doch gleichzeitig besteht die Gefahr, dass der Hauptabnehmer des Metalls - die Autoindustrie - Palladium durch Platin substituieren könnte. Allein der Preisunterschied ist gewaltig - aktuell rund 700 Dollar je Unze. Zwar kann eine Umstellung nicht von jetzt auf gleich erfolgen, doch sollte die massive Preisdiskrepanz weiter andauern, wird ein Umdenken der Industrie immer wahrscheinlicher.

Laut Einschätzung von Johnson Matthey steht die Automobilindustrie in diesem Jahr für rund 85 Prozent der gesamten Palladiumnachfrage. Das heißt aber auch, dass das Metall in hohem Ausmaß von der Nachfrage dieser konjunktursensitiven Branche abhängig ist. Sollte es nun etwa tatsächlich im Herbst zu US-Importzöllen auf Autos und Autoteile aus der EU kommen, wäre Palladium davon unmittelbar betroffen. Die Platinnachfrage ist immerhin breiter aufgestellt: Die Autoindustrie macht hier Johnson Matthey zufolge nur 37 Prozent der Gesamtnachfrage aus.

5-Jahres-Chart Palladium, Quelle: Bloomberg Finance L.P.


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06.06.2023 01:54:11

 
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