Gold: Eine gute Zeit für Käufer?

Gold: Eine gute Zeit für Käufer?

Dienstag, 21. Mai 2019Lesezeit: 4 Minuten

Der Preis für die Feinunze Gold ist bereits seit Februar übergeordnet auf dem Rückzug. Ein Ausflug Mitte Mai bis knapp an die 1.300 Dollar-Marke im Zuge der Eskalation des US-chinesischen Handelskonflikts war nur von kurzer Dauer. Der recht robuste Dollar, der in den vergangenen Monaten zu zahlreichen anderen Währungen aufwerten konnte, spricht eher gegen Gold.

Rohöl: Preistreibende Faktoren überwiegen

Die Ölpreise starteten mit deutlichen Zugewinnen in die neue Handelswoche. Die Nordseesorte Brent legte um gut 1 Dollar auf 73,40 US-Dollar/Barrel in der Spitze zu, WTI-Öl knabberte kurzzeitig an der Marke von 64 Dollar/Barrel. Auslöser waren Kommentare des saudi-arabischen Energieministers al-Falih zur weiteren Förderpolitik sowie die zunehmenden Spannungen in der ölreichen Region des Nahen Ostens.

Der saudische Energieminister Khalid al-Falih sagte am Sonntag, dass es einen Konsens zwischen der Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) und den verbündeten Ölproduzenten in der Allianz OPEC+ gebe, die Rohöllagerbestände „sanft" zu senken. Gleichwohl werde er weiterhin auf die Bedürfnisse eines „fragilen Marktes" reagieren. Al-Falih bekräftigte die Haltung seines Landes, die vereinbarten Produktionskürzungen in der zweiten Jahreshälfte beizubehalten. Aktuelle OPEC-Daten zufolge sind die Öllagerbestände in den Industrieländern im März gegenüber dem Vormonat um 3,3 Mio. Barrel gestiegen. Sie lagen per Monatsende damit um 22,8 Mio. Barrel über dem Fünfjahresdurchschnitt.

Ein weiterer preistreibender Faktor bleibt der Iran-Konflikt. US-Präsident Donald Trump hatte dem Iran im Falle eines Kampfes mit Vernichtung gedroht. „Wenn der Iran kämpfen will, wird das das offizielle Ende des Iran sein. Droht nie wieder den Vereinigten Staaten!", schrieb Trump am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter. Zuvor hatte der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hussein Salami, nach Angaben der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Isna schwadroniert, zwar wollten der Iran und seine Revolutionsgarden keinen Krieg, allerdings fürchteten sie sich auch nicht davor. Die US-Truppen hätten anders als die Revolutionsgarden Angst vor dem Tod, und ein solcher Gegner sei „leicht zu besiegen“. In den vergangenen Wochen haben sich die politischen Beziehungen der beiden Länder verschlechtert und auch die Spannungen in der Region insgesamt weiter zugenommen, was Versorgungsängste am Ölmarkt schürte.

5-Jahres-Chart Brent, Quelle: Bloomberg Finance L.P.

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Gold: Eine gute Zeit für Käufer?

Der Preis für die Feinunze Gold ist bereits seit Februar übergeordnet auf dem Rückzug. Ein Ausflug Mitte Mai bis knapp an die 1.300 Dollar-Marke im Zuge der Eskalation des US-chinesischen Handelskonflikts war nur von kurzer Dauer. Schnell zog sich der Kurs unter die 200-Tage-Linie bei 1.280 Dollar/Unze zurück.

Die geopolitische Lage lässt Edelmetalle als sichere Investments zwar weiter attraktiv erscheinen. Denn die Handelsgespräche zwischen den USA und China sind Berichten zufolge ins Stocken geraten. Die staatstreuen Medien in China verbreiten, ein Handelskrieg werde China nicht niederringen, sondern nur stärker machen; China könne die USA an mehreren Fronten in die Knie zwingen.

Doch der recht robuste Dollar, der in den vergangenen Monaten zu zahlreichen anderen Währungen aufwerten konnte, spricht eher gegen Gold. Auch die Abwertung des chinesischen Yuan könnte ein Grund für die Preisschwäche sein. Ein schwächerer Yuan verteuert Gold in der chinesischen Währung gerechnet, was die Nachfrage in der Volksrepublik tendenziell belastet. China ist der weltweit größte Goldeinkäufer.

Sollte das niedrige Preisniveau beim gelben Edelmetall jetzt für Käufe genutzt werden? Die US-Bank Wells Fargo rät davon ab. Der Goldpreis sei aktuell im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen fair bewertet, weiß Analyst John LaForge. „Wir warnen Investoren, jetzt überhastet Gold zu kaufen", zitierte das Portal Kitco.com aus einer Wells Fargo-Notiz. „Wir glauben, dass Gold kein großes Schnäppchen ist“. Die Marktbalance neige sich weiterhin zu sehr in die Richtung des Angebots. Zum Zeitpunkt der Mitteilung stand der Goldpreis bei 1.285 US-Dollar/Unze.

5-Jahres-Chart Gold, Quelle: Bloomberg Finance L.P.

 

Platin: Fehlende Unterstützung der Finanzinvestoren

Der Preis für die Feinunze Platin ist in den letzten Tagen derart stark auf Tauschstation gegangen, dass von einem Einbruch gesprochen werden kann. Getrieben wurde die Abwärtsbewegung vom Bruch der 200-Tage-Trendlinie. Nachdem diese Unterstützung letzte Woche unterschritten worden war, gab es kein Halten mehr. Noch im April hatte der Kurs über 900 Dollar/Unze notiert, aktuell sind es 813 Dollar/Unze.

Der Abwärtstrend dürfte den fundamentalen Gegebenheiten geschuldet sein. Platin, welches derzeit vor allem in Katalysatoren von Dieselfahrzeugen Verwendung findet, wird in diesem Bereich immer weniger nachgefragt. Marktexperten erwarten, dass der im Vergleich zum Brudermetall Palladium niedrigere Preis Autohersteller zu einem stärkeren Einsatz bei Benzinern verleiten dürfte, Palladium insofern durch Platin substituiert werden könnte. Doch die Umstellung könnte mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Und bis dahin könnten dann Autos mit alternativen Antrieben für veränderte Marktbedingungen sorgen. Niedrige Platinpreise führen aber auch bei Minenbetreibern zu einem Umdenken. Dies wiederum könnte das Angebot in Zukunft begrenzen.

Platin hat zuletzt auch die Unterstützung der spekulativen Finanzinvestoren verloren. Diese haben laut CFTC-Report von vergangenem Freitag in den letzten beiden Wochen ihre Wetten auf steigende Notierungen um 40 Prozent zurückgenommen.

5-Jahres-Chart Platin, Quelle: Bloomberg Finance L.P.


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31.03.2023 17:45:51

 
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