Gold: Das Eis ist gebrochen

Gold: Das Eis ist gebrochen

Mittwoch, 5. Juni 2019Lesezeit: 4 Minuten

Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als sei der Zusammenhang zwischen geopolitischen Risikofaktoren und den sicheren Häfen, zu denen auch Edelmetalle gehören, überholt. Doch nun scheint das Eis gebrochen. Seit ihrem Jahreshoch von Mitte April sind die Erdölpreise um 20 % eingebrochen. Zur Begründung für den starken Preisverfall wurde am Markt der internationale Handelskonflikt genannt. Der Markt sorgt sich, dass die US-Ernte deutlich geringer als im Vorjahr ausfallen wird, was die Preise anziehen lässt. Fraglich ist, ob der Rückstand bei der Aussaat in den USA noch aufgeholt werden kann.

Gold: Das Eis ist gebrochen

An den Märkten ist die Nervosität zurück: Die Anleger ziehen Gelder aus Aktienfonds ab, der DAX ist im Mai um fünf Prozent gefallen, gilt somit als der schlimmste Mai seit sieben Jahren. Seit Jahresanfang sank der deutsche Leitindex um acht Prozent, der marktbreite amerikanische Index S&P 500 notiert zwar auf einem ähnlich hohen Niveau wie vor einem Jahr, fiel seit Anfang Mai jedoch um 6,6 Prozent. Die Aussichten auf das Gesamtjahr haben sich aus Sicht von Analysten auch verschlechtert. Das liegt an den zahlreichen Handelskonflikten, der sich abschwächenden chinesischen Konjunktur sowie regionaler Problemherde, wie etwa dem Brexit in Europa.

Vor diesem Hintergrund wenden sich Investoren wieder in Scharen den als sicher geltenden Anlagen zu. Lange Zeit hatte es noch so ausgesehen, als sei der Zusammenhang zwischen geopolitischen und konjunkturellen Risikofaktoren und den sicheren Häfen überholt. Doch nun scheint das Eis gebrochen. Die Flucht der Anleger zeigt sich etwa an in der Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen, die in den vergangenen Monaten von 3,25 Prozent auf nur noch knapp über zwei Prozent gefallen ist.

Doch auch bei den Edelmetallen kam es zu rapiden Preisanstiegen. Die Feinunze Gold überwand die psychologisch wichtige Marke von 1.300 Dollar. Ende Mai stand die Notiz noch bei 1.280 Dollar/Unze, aktuell liegt der Preis bei 1.327 Dollar/Unze. Eine Verteuerung binnen weniger Handelstage von immerhin gut zwei Prozent. Neue Hiobsbotschaften vom Handelskrieg starteten die Kursrakete. US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche angekündigt, Zölle auf Einfuhren aus Mexiko zu erheben, obwohl seine Berater Berichten zufolge gegen einen solchen Schritt gewesen sein sollen.

5-Jahres-Chart Gold, Quelle: Bloomberg Finance L.P.

Auftrieb erhielt Gold zudem durch den US-Dollar, der sich im Zuge schwächerer US-Konjunkturdaten und Fed-Zinssenkungserwartungen spürbar verbilligte. In den USA ist der viel beachtete ISM Einkaufsmanagerindex für die Industrie im Mai entgegen den Erwartungen gefallen. Zudem hat sich das FOMC-Mitglied James Bullard am Montag für eine zeitnahe Zinssenkung ausgesprochen. Mittlerweile rechnet der Markt mit zwei Zinssenkungen der US-Notenbank in diesem Jahr.

Der Handelskrieg hat in China bereits massive Lockerungen der Geldpolitik zur Folge gehabt, weshalb dort der Goldpreis in chinesischen Yuan ebenfalls deutlich ansteigen konnte. Auch der mexikanische Peso kam sofort nach Trumps Handelskriegserklärung massiv unter Druck und der Goldpreis in Peso erklomm ein frisches Jahreshoch.

 

Rohöl: Saudi-Arabien will Preise stabilisieren

Der Mai war in Deutschland in diesem Jahr bislang der teuerste Monat zum Tanken. Das berichtet der Autoklub ADAC. Im Durchschnitt kostete demnach der Liter Super 1,50 Euro. Das waren rund sechs Cent mehr als im Vormonat. Seit drei Monaten steigt der Super-Preis kontinuierlich an. Doch nun könnte für die Autofahrer eine Rastpause möglich sein, nachdem die Rohölpreise Ende Mai stark gesunken sind. Angesichts der spürbar gesunkenen Rohölnotierungen sei das aktuelle Kraftstoffpreisniveau an den Tankstellen nicht gerechtfertigt, hieß es diese Woche vom ADAC.

Rohöl der Nordseesorte Brent ging zu Wochenbeginn bei rund 61 Dollar/Barrel aus dem Handel. Noch in der vergangenen Woche waren es zeitweise mehr als 70 Dollar/Barrel gewesen. Seit ihrem Jahreshoch von Mitte April sind die Erdölpreise um fast 20 Prozent eingebrochen. Zur Begründung für den starken Preisverfall wurde an den Märkten der internationale Handelskonflikt genannt. Befürchtet wird, dass die globale Ölnachfrage in Folge einer konjunkturellen Abschwächung weniger stark steigt. Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt den Bedarf an OPEC-Öl im vierten Quartal nur noch auf 29,9 Mio. Barrel pro Tag und damit um rund 1 Mio. Barrel pro Tag niedriger als im laufenden Quartal, wie Rohstoffanalysten der Commerzbank berichteten.

Saudi-Arabiens Energieminister Khalid Al-Falih sieht wegen des Risikos eines zunehmenden Überangebots eine wachsende Zustimmung innerhalb der Produzentenallianz OPEC+ für eine Verlängerung des Kürzungsabkommens bis Ende des Jahres. Die jüngsten Preisbewegungen am Ölmarkt bezeichnete der Ölminister am Montag als „ungerechtfertigt“. Al-Falih betonte erneut, dass die Förderstaaten Maßnahmen zur Stabilisierung der Ölpreise ergreifen werden. Die OPEC+ wird noch im Juni über eine Verlängerung der aktuellen Förderkürzung beraten.

5-Jahres-Chart Brent Oil, Quelle: Bloomberg Finance L.P.

 

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Mais: Sorgen um Angebotsverknappung

Innerhalb von nur gut zwei Wochen hat die Maisnotierung an der Börse in Chicago um fast ein Viertel zugelegt. Das Scheffel kostete zu Wochenbeginn mehr als 4,30 US-Dollar. So teuer war Mais seit drei Jahren nicht mehr.

Verantwortlich für den Preisanstieg ist in erster Linie das Wetter in den USA. Im Mittleren Westen, dem größten Anbaugebiet, hat es anhaltend geregnet, die Farmer konnten kaum die Saat ausbringen. Gegen Ende Mai waren erst gut die Hälfte der Felder bestellt - in normalen Jahren ist zu dieser Jahreszeit fast das komplette Anbaugebiet bearbeitet. 

5-Jahres-Chart Kakao, Quelle: Bloomberg Finance L.P.

Nun sorgt sich der Markt, dass die US-Ernte deutlich geringer als im Vorjahr ausfallen wird, was die Preise anziehen lässt. Fraglich ist, ob der Rückstand bei der Aussaat in den USA noch aufgeholt werden kann. Aktuelle Daten veröffentlichte das US-Landwirtschaftsministerium am Montag. Demnach sind in den USA aktuell gerade einmal zwei Drittel der Flächen bestellt.

Wegen der Aussaatprobleme wächst darüber hinaus die junge Saat nur verzögert an. „Der Aussaatrückstand ist noch stärker als erwartet worden war, was dem Preis nochmals Auftrieb gibt“, kommentierten Analysten der Commerzbank. Die zu erwartende Maisverknappung hat auch dazu beigetragen, dass auch die Ethanolpreise in die Höhe gesprungen sind.

 

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02.06.2023 04:01:16

 
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