Die Portfolioanpassungen des Warren Buffett

Die Portfolioanpassungen des Warren Buffett

Mittwoch, 3. März 2021 Autor Thomas RappoldLesezeit: 5 Minuten

Was hat sich in dem Portfolio von Warren Buffett verändert? Und wie wirken sich die Anpassungen auf den Solactive Omaha Alpha Index aus?

Zunächst einmal gilt es festzuhalten, dass Buffett in diesem Quartal wie schon zuletzt, deutlich aktiver sein riesiges Portfolio managed. Das war schon zu beobachten, als er sich Ende des ersten Quartals komplett von den Fluggesellschaften getrennt hat. Er selbst hat gesagt, dass er nun schneller die Reißleine zieht, wenn Unternehmen nicht die erwarteten Perspektiven und Erfolge aufweisen. In diesem Quartal hat er sich von rund 10% seiner Apple Aktien getrennt. Buffett ist ja bekanntlich kein Freund der Diversifizierung und liebt konzentrierte Anlagen. Inzwischen hat sich aber seit seinem Einstieg bei Apple vor gut vier Jahren der Kurs rund vervierfacht und der Apple Anteil an seinem Portfolio rund 50% ausmacht. Die leichte Reduktion sollte man also nicht überbewerten zumal er von Apple immer wieder in den höchsten Tönen spricht und Apple für Ihn die vierte Säule im Unternehmen nach den Geschäftsbereichen Versicherungen, Energie und Industrieunternehmen darstellt. Eine Ehre die er nicht mal seinen beliebten Bankaktien zugestanden hat. Bei den Bankaktien fährt er konsequent die Anteile bei seinen bisherigen Lieblingsaktien Wells Fargo und JPMorgan zurück. Wells Fargo auf die Hälfte und JPMorgan gar komplett. Dies dürfte mehrere Gründe haben: Druck auf die Margen durch die Nullzinspolitik der amerikanischen Notenbank, die verstärkte Konkurrenz durch FinTechs aber auch die konjunkturellen Aussichten. Im vorherigen Quartal hat Buffett aber seine Beteiligung an der Bank of America ausgebaut. Generell steht die Bank of America beim Thema Innovation ganz weit oben und hält z. B. auch sehr viele Patente im Bereich Blockchain und versteht es das Bankgeschäft konsequent zu digitalisieren. Buffett war aber auch stark auf der Käuferseite aktiv und hat bei den Pharamwerten Merck, Abbvie und Bristol-Myers sowie bei Verizon, dem mit führenden Mobilfunkunternehmen der USA zugeschlagen. Buffett ist auch bekennender Fan der Ölindustrie und der Einstieg bei Chevron liegt den günstigen Bewertungen geschuldet. Während viele ESG-konforme Fonds sich in ihrer "No-Oil" Strategie von solchen Werten trennen, steigt er zu günstigen Bewertungen ein.

Passen die Investitionsentscheide zu Buffetts gewohntem Investment-Verhalten oder hat sich der Grossinvestor den Zeichen der Zeit angepasst?

Ich kann mich noch gut an den Barron's Titel von Ende 1999 erinnern, auf dem Höhepunkt des damaligen Tech- und Internet-Hypes. Die Schlagzeile lautete damals "What's Wrong Warren?". Also was läuft da schief. Auch damals lag er mit seiner Performance weit hinter dem Markt. Buffett sagt ja auch immer wieder gebetsmühlenartig, dass er in stark euphorischen Märkten, wie aktuell, nicht zur Spitzengruppe gehört. Er ist stark, wenn das Marktumfeld schlecht ist. Als erfolgreicher Anleger braucht es eine starke Psyche und man darf sich nicht von der Marktmeinung und Euphorie anstecken lassen. Dies kann kaum ein Zweiter besser als Warren Buffett. Generell bleibt er seiner disziplinierten Linie treu und kauft mit Verizon und Pharma Werten wie Merck, Abbvie und Bristol-Myers Unternehmen die allesamt folgende Kriterien gemeinsam haben: - Konkjunkturresistent - Profitieren allesamt von den Schwerpunkten der neuen US Politik: Digitale Infrastruktur/5G (Verizon) und Gesundheitspolitik (Merck, Abbvie und Bristol-Myers) - Unternehmen mit starkem Cash-Flow, hoher Dividendenrendite und Dividenden Konsistenz - Alle Unternehmen weisen eine faire Bewertung, in den aktuell überhitzten Märkten, auf Die Supermarktkette Kroger entwickelt sich bei Buffett zu einem neuen Liebling. Das Unternehmen passt in sein "Beuteschema". Er liebt den Einzelhandel, starke Marken mit starkem Filial-Geschäft. Es ist die grösste Supermarktkette der USA.

In den letzten Jahren haben sich Value Aktien nicht so stark entwickelt wie Growth Aktien. Woran liegt das und ist eine Kehrtwende in Sicht?

Dies hat aus meiner Sicht drei Gründe: 1. Die niedrigen Notenbankzinsen und die damit verbundene Höherbewertung von Wachstumsaktien 2. Die Wucht des technischen Fortschritts und die wachsende Bedeutung der Digitalisierung. Stichworte: künstliche Intelligenz, 5G, Blockchain und Quantum Computing 3. Der gesteigerte Risikoappetit von Anlegern, die bereit sind für Wachstumsaktien tiefer in die Tasche zu langen.

Kann Buffett, der insbesondere auf Value Aktien setzt, damit in Zukunft wieder trumpfen?

Buffetts Prinzip ist einfach: "Price is what you pay, value is what you get". Buffett bleibt sich auch aktuell seiner Linie treu, dass er nur das kauft was er versteht und was in sein Preisschema passt. Buffett wird immer wieder in die "Value" Ecke gestellt. Dabei ist er ein Meister, Unternehmen zu finden, die kontinuierlich wachsen und durchaus nicht preisgünstig sind. Zunehmend entdeckt er für sich auch das Technologiesegment. Er schaut sich dies immer mit der Brille des Verbrauchers an. Dabei spielt in den nächsten 5-10 Jahren die Musik beim Thema 5G. Folgerichtig ist er stark bei Apple und bei T-Mobile und nun auch bei Verizon engagiert. Er ist also auch mit seinen 90 Jahren ein wahrlich gelehriger Schüler und passt seine Investments immer den aktuellen Gegebenheiten an.

Buffetts Erfolge, die er in der Vergangenheit erzielen konnte, resultieren insbesondere daraus, die «richtigen» Aktien selektiert zu haben. Wie schätzen Sie die jüngsten Investitionsentscheidungen des Orakels von Omaha ein?

Wie ich bereits zuvor betonte, bleibt er seiner Linie konsequent treu und kauft Aktien von sehr gut geführten Unternehmen in krisenresistenten Branchen wie Pharma, Gesundheit und Telekommunikation. Und das zu angemessenen Kursen. Also sehr rationale und weise Entscheidungen von Buffett, die wirklich Sinn machen.

Ausgewählte Risiken

Marktrisiko: Die Entwicklung der Aktienkurse der jeweiligen Unternehmen ist von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig, die der Anleger bei der Bildung seiner Marktmeinung zu berücksichtigen hat. Der Aktienkurs kann sich auch anders entwickeln als erwartet, wodurch Verluste entstehen können.

Emittenten- / Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.

Wichtige Hinweise: Diese Information ist weder eine Anlageberatung noch eine Anlagestrategie- oder Anlageempfehlung, sondern Werbung. Die vollständigen Angaben zu den Wertpapieren, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition verbundenen Risiken, sind in dem Basisprospekt, nebst etwaiger Nachträge, sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen beschrieben. Der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen stellen das allein verbindliche Verkaufsdokument der Wertpapiere dar. Es wird empfohlen, dass potenzielle Anleger diese Dokumente lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollständig zu verstehen. Die Dokumente sowie das Basisinformationsblatt sind auf der Internetseite des Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, Deutschland, unter prospectus.vontobel.com veröffentlicht und werden beim Emittenten zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Billigung des Prospekts ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Bei den Wertpapieren handelt es sich um Produkte, die nicht einfach sind und schwer zu verstehen sein können. In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.

24.03.2023 06:52:52

 
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