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Der Klassiker: Aktienanleihen mit Barriere

17. Jan. 2023 | 4 Minuten zu lesen
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Aktienanleihen mit Barriere sind Strukturierte Produkte, die sich durch einen festen Kupon und einer Barriere auszeichnen. Dank ihrer Eigenschaften gelten Aktienanleihen mit Barriere als eines der beliebtesten Strukturierten Produkte überhaupt.

Aktienanleihen mit Barriere sind Strukturierte Produkte, die sich durch einen festen Kupon und einer Barriere auszeichnen. Aber was genau ist eine Aktienanleihe mit Barriere und was zeichnet sie aus?

Turbulente Zeiten an den Finanzmärkten

Die Finanzmärkte haben eine turbulente Zeit hinter sich. Ausgelöst durch die Pandemie und die darauf folgenden Lieferkettenengpässe mussten die globalen Aktienmärkte im Jahr 2020 das erste Mal seit Jahren erhebliche Einbußen hinnehmen. Darauf folgte eine regelrechte Kursrallye – nur um im Jahr 2022 wieder einzubrechen. Der Konflikt in der Ukraine, eine Inflation, wie wir sie seit Jahren nicht erlebt haben, sowie Rezessionsängste haben den Märkten zugesetzt.

In der Folge haben sich die Wachstumsaussichten an den Märkten abgekühlt. Starke Kurskorrekturen und die damit einhergehende höhere Volatilität haben dazu geführt, dass viele Anleger zunehmend Vorsicht haben walten lassen.

Investieren in unsicheren Zeiten

Gerade in solchen Marktsituationen, die von Unsicherheit und einer erhöhten Volatilität nach einer Kurskorrektur geprägt sind, könnten mit Aktienanleihen mit Barriere attraktive Konditionen erreicht werden, falls Anleger in Zukunft von seitwärts tendierenden Märkten ohne große Kursrückschläge und somit einer sinkenden Volatilität ausgehen.

Aktienanleihen mit Barriere könnten folglich ein interessantes Instrument sein, mit denen Anleger weiterhin attraktive Renditechancen wahrnehmen könnten – und nach unten etwas abgesichert sind. Denn dieser Typ der Aktienanleihe bietet dank der eingebauten Barriere einen gewissen Puffer und zahlt zudem einen fixen Kupon aus.

Die Aktienanleihe mit Barriere

Barriere und Kupon sind die beiden zentralen Eigenschaften des beliebten Strukturierten Produktes. Anleger sind vor Kursrückschlägen bis zur Barriere geschützt – dafür ist die Renditemöglichkeit auf den Kupon beschränkt. Generell gilt: je tiefer die Barriere, desto tiefer der Kupon – und umgekehrt.

Wie genau funktioniert eine Aktienanleihe mit Barriere?

Der Aktienanleihe liegt mindestens ein Basiswert – zum Beispiel eine Aktie – zu Grunde. Die Kursentwicklung dieses Basiswertes ist entscheidend für die Rückzahlung der Aktienanleihe mit Barriere am Laufzeitende. Grundsätzlich gibt es drei Szenarien:

 

 

Funktionsweise_AktienanleiheMitBarriere_V2.png

Szenario 1: der Kurs steigt gegenüber der Anfangsreferenzkurs

Steigt der Kurs des Basiswertes während der Laufzeit und schließt am Laufzeitende oberhalb des Basispreises, dann erhält ein Anleger das investierte Kapital (Nennbzw. Nominalbetrag) zuzüglich des Kupons ausbezahlt.

 

Szenario 2: Der Basiswert fällt und schließt zwischen Barriere und Basispreis (ohne Barrierenverletzung)

Tendiert die Kursentwicklung des Basiswertes seitwärts, oder sinkt der Kurs nur leicht – die Barriere wird also während der Laufzeit weder berührt noch durchbrochen – dann erhält der Anleger bei Fälligkeit den Nennbetrag plus den Kupon ausbezahlt. Das ist das Szenario, in dem die Stärken der Aktienanleihe besonders zur Geltung kommen, da Anleger im Vergleich zum Direktinvestment besser gestellt sind (ohne Berücksichtigung von möglichen Dividenden im Basiswert).

 

Szenario 3: Der Basiswert schließt unterhalb der Barriere

Schließt der Basiswert zum Ende der Laufzeit unter der Barriere, erfolgt die physische Lieferung des zugrundeliegenden Basiswerts oder eine Barabgeltung. Zusätzlich wird der Kupon ausbezahlt.

Zu berücksichtigen ist zudem, dass Anleger in allen Szenarien das Emittentenrisiko tragen, also das Risiko, dass der Emittent seine Verpflichtungen aus der Aktienanleihe nicht erfüllen kann. Es besteht kein Kapitalschutz. Aktienanleihen unterliegen als Strukturierte Produkte keiner Einlagensicherung. Im Vergleich zu einem Direktinvestment in den Basiswert verzichten Inhaber von Aktienanleihen zudem auf mögliche Ausschüttungen auf den Basiswert (z.B. Dividendenzahlungen aus einer Aktie), da solche Ausschüttungen auf den Basiswert an den Anleger einer Aktienanleihe nicht ausgezahlt werden.

 

Aktienanleihe mit Barriere ist nicht gleich Aktienanleihe mit Barriere

Die klassische Aktienanleihe mit Barriere gibt es mit vielen unterschiedlichen Eigenschaften und Zusatzmerkmalen. Die vorher beschriebene Variante ist grundsätzlich die einfachste Ausgestaltung.

Aktienanleihen mit Barriere auf Einzelwerte vs. Multi Aktienanleihen mit Barriere

Einer Aktienanleihe mit Barriere liegt mindestens ein Basiswert zugrunde – es können aber auch mehrere sein (Multi Aktienanleihen mit Barriere). Die Rückzahlungsszenarien sind dabei sehr ähnlich, nur werden statt nur einem Basiswert gleich mehrere Basiswerte betrachtet. Da das Risiko einer Barriereverletzung mit mehreren Basiswerten höher ist, ist in der Regel auch der Kupon höher. Bei Multi Aktienanleihen werden Art und Höhe der Rückzahlung in Abhängigkeit der Entwicklung des Basiswerts mit der schlechtesten Wertentwicklung bestimmt (daher werden diese Produkte als „Worst-Of“ gekennzeichnet). Selbst wenn sich alle Basiswerte insgesamt oder einzelne Basiswerte positiv entwickeln, kommt es für die Bestimmung der Rückzahlung allein auf den Basiswert mit der schlechtesten Wertentwicklung an.

Art der Barriere

Der Barriere-Typ spielt neben den Attributen „Kupon“ und „Barreire“ für das Rendite- /Risiko-Verhältnis eine wichtige Rolle. Denn auch die Art der Barriere kann bei Aktienanleihen mit Barriere unterschieden werden.

Bei einer sogenannten „amerikanischen“ Barriere wird die Barriere kontinuierlich während der Laufzeit beobachtet. Es wird also fortwährend geschaut, ob einer der Basiswerte die Barriere berührt oder unterschreitet. Demgegenüber wird bei der „europäischen“ Variante erst am Laufzeitende – und zwar am Bewertungstag – überprüft, ob es bei einem der Basiswerte zu einer Berührung oder einem Durchbruch der Barriere gekommen ist. Aktienanleihen mit einer europäischen Barriere (am Laufzeitende) werden auch als Aktienanleihen „Pro“ mit Barriere bezeichnet.

Was geschieht nun, wenn die kontinuierliche Barriere berührt wurde?

Grundsätzlich gilt: jeglicher „Sicherheitspuffer“ verfällt mit dem Berühren der Barriere. Liegt der Kurs am Ende der Laufzeit zwischen Barriere und Basispreis, dann erfolgt ebenfalls eine physische Lieferung oder eine Barabgeltung. Schließt der Kurs oberhalb des Basispreises, dann wird das eingesetzte Kapital plus Kupon ausbezahlt.

Bekanntlich lassen sich bei Aktienanleihen mit Barriere höhere Sicherheitspuffer (tiefe Barrieren) „zulasten“ von Renditen (Kupons) erreichen und umgekehrt. Ähnlich ist es bei der Barriere. Mit der amerikanischen Barriere (kontinuierliche Beobachtung) ist das Risiko einer Barriereverletzung höher, weswegen Aktienanleihen mit kontinuierlicher Beobachtung tendenziell höhere Kupons bezahlen als solche mit europäischen Barrieren, d.h. mit einer Beobachtung nur am Ende der Laufzeit.

Funktionsweise_MultiAktienanleiheMitBarriere_V4.png

Nicht nur der Kupon ist entscheidend

Mit seinen vielseitigen Eigenschaften können Aktienanleihen relativ einfach zur Optimierung des Rendite- /Risikoprofils eingesetzt werden, und sie können grundsätzlich in jedes Portfolio passen.

Für die Investitionsentscheidung sollte jedoch nicht allein die Attraktivität des garantierten Kupons ausschlaggebend sein. Auch die zugrundeliegenden Aktien sowie das mit ihnen verbundene Risiko sollten ins Portfolio passen.

Protect Multi Aktienanleihen beziehen sich auf mehrere Basiswerte, womit der Grad der Abhängigkeit der Wertentwicklung der Basiswerte voneinander (sog. Korrelation) wesentlich für die Beurteilung des Risikos ist, dass mindestens ein Basiswert seine Barriere erreicht. Anleger sollten auch beachten, dass bei mehreren Basiswerten für die Bestimmung des Auszahlungsbetrags in der Regel der Basiswert maßgeblich ist, der sich während der Laufzeit der Wertpapiere am schlechtesten entwickelt hat (sogenannte Worst-of-Strukur), das heißt, dass das Risiko eines Verlustes des investierten Kapitals bei Worst-of-Strukturen wesentlich höher ist als bei Wertpapieren mit nur einem Basiswert.

Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.

Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.

Diese Information ist weder eine Anlageberatung noch eine Anlagestrategie- oder Anlageempfehlung, sondern Werbung. Die vollständigen Angaben zu den Wertpapieren, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition verbundenen Risiken, sind in dem Basisprospekt, nebst etwaiger Nachträge, sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen beschrieben. Der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen stellen das allein verbindliche Verkaufsdokument der Wertpapiere dar. Es wird empfohlen, dass potenzielle Anleger diese Dokumente lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollständig zu verstehen. Die Dokumente sowie das Basisinformationsblatt sind auf der Internetseite des Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, Deutschland, unter prospectus.vontobel.com veröffentlicht und werden beim Emittenten zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Billigung des Prospekts ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Bei den Wertpapieren handelt es sich um Produkte, die nicht einfach sind und schwer zu verstehen sein können. In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.