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Das Ripple 1x1 - Teil 6: XRP (Ripple Inc.) vs. Libra (Facebook Inc.)

16. Aug. 2019 | 6 Minuten zu lesen
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Über ein Partizipationszertifikat und über Mini Futures bietet Vontobel nun Anlegern Zugang zur Kryptowährung «XRP». Doch was hat es mit der drittbekanntesten Kryptowährung auf sich? In insgesamt sechs Teilen wollen wir Ihnen hochwertiges Wissen rund um das spannende Thema «Ripple» näherbringen.

Unternehmen und Kryptowährungen greifen das staatliche Geldmonopol an

Das Erschaffen einer neuen Währung sowie das Erheben von Transaktionsgebühren, die im Zusammenhang mit dieser Währung anfallen, ist ein rentables Geschäft. Unternehmen wie Ripple und Facebook, (aber auch Amazon, Google, JP Morgan und Start-ups) wollen alle davon profitieren. In diesem Kapitel geht es um die beiden Kryptowährungen XRP (Ripple Inc.) und Libra (Facebook Inc.). Beide Unternehmen konkurrieren mit ihren Technologien um das Ziel sich als globale Währung zu etablieren. Damit stehen sie im Wettbewerb zum US-Dollar, weshalb Trump auch kein Befürworter von Kryptowährungen ist.

Ist das nun der Anfang vom Ende des staatlichen Geldmonopols? Der Kryptoexperte Andreas Antonopoulos beschreibt wie sich momentan ein Wettbewerb zwischen drei Arten von Geld entwickelt: Staatsgeld, Unternehmensgeld und dezentrale Kryptowährungen. Das staatliche Geldmonopol wurde in der Vergangenheit kaum in Frage gestellt. Erst in den 1970er Jahren beschrieb Friedrich August von Hayek in seinem Buch «Die Entnationalisierung des Geldes» die Vorstellung konkurrierender, nichtstaatlicher Währungen. Doch sein Buch wurde lange als theoretische Gedankenexperiment fernab der wirtschaftlichen und politischen Realität abgetan und fand kaum Gehör. Fünf Jahrzehnte später, mit dem Aufkommen der Kryptowährungen, wird diese Debatte nun aktuell. Die breite Öffentlichkeit muss sich auf einmal die Frage stellen: Was ist Geld und wie kann optimales Geld geschaffen werden? Die neue Art von Geld entspricht jedoch dem Verlangen der heutigen Generation nach neuen und günstigen Alternativen zum herkömmlichen Geld- und Finanzsystem.

Facebook steigt mit «Libra» in den Kryptomarkt ein

Als Mark Zuckerberg im Juni angekündigt hat, dass er eine Kryptowährung namens «Libra» auf dem Markt bringen werde, schien der Plan positiv anzukommen: Auf diese Ankündigung reagierte die Facebook-Aktie mit einem Kursanstieg und auch der Bitcoin-Kurs stieg. Zuckerberg möchte rund um seine Social Media Dienste eine digitale Volkswirtschaft erschaffen. «Libra» soll dabei als Zahlungsmittel fungieren. Darüber hinaus will Facebook eine eigene Wallet namens «Calibra» aufsetzen und diese in WhatsApp und den Facebook-Messenger integrieren. Zusammen haben diese Apps über 1,7 Mrd. Nutzer weltweit. Damit Kontodaten nicht an Facebook weitergegeben werden, soll Calibra als getrennte Tochtergesellschaft gegründet werden.

In Zusammenarbeit mit 28 namhaften Unternehmen wie PayPal, eBay, Visa, Mastercard und Uber, die als Mitglieder eines Konsortiums («Libra Association») tätig werden, hat Facebook bereits EUR 280 Mio. gesammelt. Der Internetgigant hofft, bis zur Libra-Einführung im Jahr 2020 insgesamt eine Summe von USD 1 Mrd. einzusammeln. Sie soll als Reserve dienen, die die Währung deckt. Das Konsortium soll zukünftig aus über hundert Mitglieder bestehen, allesamt auf der Welt verteilt. Keiner sollte mehr als 1% des Stimmrechts haben, um so Dezentralität zu gewährleisten. Auch Facebook wird keine direkte Kontrolle über den Coin haben. Stattdessen wird Facebook gemeinsam mit den anderen Konsortiums-Mitgliedern eine Blockchain betreiben, deren Regeln feststehen. Das könnte langfristig breitere Akzeptanz und Vertrauen bringen. Da die in der Schweiz ansässige Libra-Vereinigung für die Verwaltung der Finanzreserven verantwortlich sein wird, wird ihr dennoch eine gewisse Zentralität nachgesagt. Das interessante an diesem neuen Coin mit seinen Reserven ist, dass es ein «Stablecoin» ist, d.h. dessen Wert ist neben dem US-Dollar an verschiedene staatliche Währungen und Staatsanleihen gekoppelt. Damit verbunden ist die Erwartung, dass hohe Kursausschläge wie z.B. beim Bitcoin ausbleiben könnten. Facebook möchte seinen Usern so eine günstige und schnelle Art der Zahlung ermöglichen. Zuckerberg ist der Meinung: «Gold zu verschicken muss so einfach sein, wie ein Foto zu schicken.» Dafür ist ein Stablecoin durchaus sinnvoller als andere volatile Kryptowährungen. Es befindet sich jedoch keine einzige Bank unter den 28 Gründungsmitgliedern des Konsortiums, denn Libra wird von der Bankenwelt als Konkurrenz angesehen. Facebook besitzt ein weitaus größeres Kundennetzwerk als die größten Banken weltweit. Würden die 1,7 Mrd. Mitglieder nur einen Bruchteil ihrer Bankguthaben in Libra halten, würde dessen Reserve enorm anwachsen, was Libra zu einem ernstzunehmenden Kontrahenten in der Finanzbranche machen würde.

Trump kritisiert nicht nur Kryptowährungen wie Bitcoin, sondern nahm auch Libra in die Mangel. Er erklärte, dass, wenn Facebook eine Bank werden möchte, der Konzern alle Bankvorschriften einhalten müsste - genauso wie alle anderen Banken. Da Libra auch den Dollar unter Druck setzen könnte und ein Konkurrent der US Geldpolitik werden könnte, wurde Zuckerberg vom US-Repräsentantenhaus darum gebeten, Fragen bezüglich des Datenschutzes, des Handels, der nationalen Sicherheit und der Geldpolitik zu klären. Libra könnte sogar zu einem Ersatz für einzelne Fiatwährungen werden, da Libra eine Kombination aus unterschiedlichen Fiatwährungen darstellt, und das eine Diversifizierung mit sich bringt. In einer Zeit der Währungskriege könnte das ein wünschenswerter Faktor werden.

Doch Libra könnte für Politiker sehr interessant sein. So können Regulierungsbehörden bei Bedarf auf Daten über die Libra-Finanztransaktionen zugreifen. Libra wurde daher von Facebook als GlobalCoin bezeichnet, das von Regierungen weltweit zur Überwachung der finanziellen Angelegenheiten ihrer Bürger genutzt werden könnte. Da Libra einen Korb mit Staatsschulden und Fiatwährungen halten wird, könnte sie die Ersparnisse aus Asien, dem Nahen Osten und Südamerika anzapfen und in Schulden und Fiatwährungen der USA und Europas umleiten. Libra könnte so eine kontinuierliche Nachfrage nach dem US-Dollar schaffen, da die Ersparnisse in die Kassen der US-Regierung fließen, dies könnte den US-Dollar aufwerten. Die Libra Association ist zwar nicht verpflichtet, zur Deckung Libras US-Staatsanleihen zu kaufen, es ist jedoch wahrscheinlich, dass sich Libra und die US-Regierung auf eine Lösung von beiderseitigem Vorteil einigen werden.

XRP zu volatil?

Im Prinzip versuchen Ripple und Libra eine globale private Zentralbank zu werden. Das Hauptanliegen von Ripple-Befürwortern ist, dass Privatanleger den Banken zuvorkommen können, die XRP für grenzüberschreitende Transaktionen zu nutzen. Da Banken die Reserven des XRP als Brückenwährung nutzen und erwerben werden, könnte der Preis steigen und frühe Investoren belohnen. Derzeit verursachen Banken mit der Abwicklung internationaler Zahlungen Kosten von etwa 20 Basispunkten pro Transaktion. Ripple könnte mit ihrem System die Kosten um sechs Basispunkte senken – und um weitere zwei Basispunkte, wenn XRP im xRapid-Netzwerk genutzt wird. Damit XRP wirklich als Vermittlerwährung akzeptiert wird, müsste zudem XRP und Ripple Labs Inc. mehr Vertrauen geschenkt werden, wie beim US-Dollar und der Federal Reserve.

Der XRP-Preis ist jedoch volatil, was seine Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem US-Dollar als globale Reservewährung oder Libra als Stablecoin beeinträchtigen könnte. Libra würde eine stabile Kaufkraft und eine geringe Volatilität haben – dies wäre notwendig, um sich als Tauschmittel und Rechnungseinheit zu etablieren. Im Gegensatz dazu ist XRP durch nichts gedeckt. Der Preis des XRP basiert ausschließlich auf Spekulationen. Doch würde XRP seine Währung ebenfalls mit Reserven decken, um so deren Kaufkraft zu stabilisieren, würde XRP keinen Kurssteigerungen mehr unterliegen. Es würden nur noch die Beteiligten an Ripple Labs von XRP als globale Reservewährung profitieren.

Es ist erstaunlich, auf welch große Gegenwehr Libra bei den Regulierungsbehörden im Gegensatz zu XRP gestoßen ist. Grund dafür ist, dass XRP, im Gegensatz zu Facebook, kein Netzwerk von 1,7 Mrd. Nutzern hat. Der Fakt, dass das Netzwerk von XRP kleiner ist als das von Libra und die Volatilität von XRP höher sein könnte, bedeutet jedoch nicht, dass XRP nicht im Wettbewerb um Kryptowährungen mithalten kann. XRP könnte mit Facebook's Libra, Apple Pay und JP Morgan Coin konkurrieren, die wiederum mit dem US-Dollar konkurrieren. 

Fazit: XRP vs. Libra vs. USD

Nach der bahnbrechenden Erfindung des Internets beginnt nun ein Wettlauf um das perfekte digitale Geld. Das nächste Jahrzehnt wird einen hart umkämpften Wettstreit zwischen drei Hauptkonkurrenten zeigen: Staatlich ausgegebene Gelder, von Unternehmen ausgegebene Gelder (Libra) und dezentrale Kryptowährungen (XRP). Die Politiker werden akzeptieren müssen, dass die Zukunft konkurrierende Gelder mit sich bringen wird.

Alle Artikel zum Ripple 1x1 finden Sie hier

Fazit: XRP vs. Libra vs. USD

Nach der bahnbrechenden Erfindung des Internets beginnt nun ein Wettlauf um das perfekte digitale Geld. Das nächste Jahrzehnt wird einen hart umkämpften Wettstreit zwischen drei Hauptkonkurrenten zeigen: Staatlich ausgegebene Gelder, von Unternehmen ausgegebene Gelder (Libra) und dezentrale Kryptowährungen (XRP). Die Politiker werden akzeptieren müssen, dass die Zukunft konkurrierende Gelder mit sich bringen wird.

Alle Artikel zum Ripple 1x1 finden Sie hier

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